Robert Baden Powell

BiPi, wie Robert Stephenson Smyth Baden-Powell auch genannt wird, wurde am 22. Februar 1857 in London geboren. Er wurde, zusammen mit seinen 9 Geschwistern, von seiner Mutter aufgezogen, da sein Vater verstarb als er drei Jahre alt war.

Später verbrachte BiPi als Offizier eine von Erfolg bestimmte Karriere bei der britischen Armee. Er wurde während der noch andauernden Kolonialzeit nach Indien und Afrika versetzt. Während des Burenkriegs machte er sich in Südafrika bei der Schlacht um die Stadt Mafeking verdient und wurde schon mit 43 Jahren zum General befördert. Während seiner Armeezeit machte er umfangreiche Beobachtungen der Natur und wurde ein großer Erkunder (Karte, Kompass, ...). BiPi war ein Feind irgendwelcher Drills und führte in das Ausbildungsprogramm seiner Soldaten Spiele ein. Als Anerkennung verlieh er Abzeichen mit einer Lilie, weil diese ihn an die Magnetnadel eines Kompasses und die Schiffe seiner Zeit erinnerten. Heute ist die Lilie das Zeichen der Pfadfinder.

1907 fand unter der Führung von Baden-Powell ein Zeltlager für eine Gruppe von ca. 20 Jungen aller sozialer Schichten auf Brownsea Island statt (eine Insel an der ostenglischen Küste). Dieses Lager mündete in eine weltweite Bewegung, der heute über 30 Millionen Pfadfinder angehören und zu der etwa 300 Millionen Menschen in ihrem Leben angehört haben sollen. 1907 gilt daher als das offizielle Gründungsjahr der Pfadfinderbewegung.


Im Jahr 1908 hatte BiPi das von ihm herausgegebene Buch „Scouting“, welches er für die Kundschafter der Armee geschrieben hat, aufgrund des großen Anklangs bei Jugendlichen, in das Buch „Scouting for Boys“ umgeschrieben. Bis heute stellt das Buch eines der wichtigsten Grundlagenwerke der Pfadfinderbewegung dar. In diesem Buch benannte BiPi den Ritter St. Georg, der einen Drachen getötet haben soll, zum Schutzpatron der Pfadfinder. Nach dem Vorbild von St. Georg sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, hilfsbedürftige und schwache unterstützen und die Umwelt schützen.

Nach seiner Freistellung vom Militärdienst heiratete BiPi 1912 Olave St. Clair Soames. Auch sie war eine begeisterte Anhängerin des Pfadfindertums und beschäftigte sich mit dem Aufbau der Pfadfinderinnenbewegung. Sie hatte 3 Kinder mit BiPi und verstarb am 26. Juni 1977.

1920 fand in London das erste Jamboree (bedeutet in der Sprache der Indianer „friedliches Treffen aller Stämme“) mit etwa 8000 Pfadfindern aus aller Welt statt. BiPi wurde während der Abschlusszeremonie zum Chief Scout of the World ernannt, seine Frau Olave wurde 10 Jahre später World Chief Guide. Die World Scout Jamborees finden seither alle 4 Jahre statt und werden von der WOSM veranstaltet.

1938 zog sich BiPi mit seiner Frau in das von ihm geliebte Afrika zurück, er verstarb mit 83 Jahren am 8. Januar 1941 in Nyeri in Kenia. Auf seinem Grabstein findet sich ein Wegzeichen wieder – ein Punkt in einem Kreis, was soviel bedeutet wie: „Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen“.

In seinem Leben bekam er für seine Verdienste bei der Armee und als Pfadfinder mehrere Auszeichnungen und Orden überreicht. Sein voller Name lautete dann auch Sir Robert Stephenson Smyth, Lord Baden Powell of Gilwell.